MMPAD Munich Meeting Report
VERANSTALTUNGSBERICHT 13 European Roadshow - München, 25. Mai 2018 Diverse Insuline • Ultra-schnell wirksames Insulin , das 2017 von der EU-Kommission und der FDA für Erwachsene zugelassen wurde, wird in der Pädiatrie derzeit noch in klinischen Studien untersucht. Laut Karges ist es 20 Minuten nach Beginn einer Mahlzeit verabreicht, genauso effektiv wie Insulin aspart, das zum Essen injiziert wird. Die Konzentration in den ersten 30 Minuten ist doppelt so hoch wie bei Insulin aspart. • Schnellwirksame Insulin-Analoga : Für Kinder sind die drei schnell wirksamen Präparate Insulin aspart , Insulin glulisin und Insulin lispro verfügbar. Sie werden als prandiale Bolusgaben und häufig auch in Pumpen, unmittelbar vor und/oder nach den Mahlzeiten verabreicht. Darin sah die Referentin gerade bei kleinen Kindern, die nur zögerlich essen, einen Vorteil. Denn während des Essens ist auch absehbar wieviel ein Kind isst. Beim Vergleich der drei schnell wirksamen Insuline gab es bei Kindern keine klinischen Unterschiede. • Normalinsulin , ist kurz-wirksames Humaninsulin. Weltweit ist es die Hauptkomponente der meisten Substiutionstherapien. Es wird als Bolusinjektionen 20 bis 30 Minuten vor den Mahlzeiten verabreicht. Es kann auch i. v. verabreicht werden. Für Erwachsene ist es in den USA auch zur Inhalation als prandiales Insulin zugelassen. • Intermediär wirkendes Insulin , auch NPH-Insulin (Neutrales Protamin Hagedorn) oder Verzögerungsinsulin genannt, muss vor Injektion angemischt werden. Spitzenspiegel werden erst nach sechs Stunden erreicht, was Karges zufolge nachteilig ist, wenn man Kohlenhydrate zählt und die Dosis berechnen möchte. Doch sie sah darin gleichzeitig einen Nutzen für Schulkinder, denn so würden Zwischenmahlzeiten ohne zusätzliche Injektion mit abgedeckt werden. • Langwirkende Insulin-Analoga Insulin glargin U100 war das erste analoge Basalinsulin, das für den klinischen Einsatz zugelassen wurde. Es ist für Vorschulkinder zugelassen. Insulin wird langsam aus Mikrokristallen freigesetzt. Bei Insulin glargin müsse man sehr auf die Injektionstechnik achten. Karges warnte hier vor intramuskulären Injektionen, durch die langanhaltende und schwere Hypoglykämien auftreten könnten. Bei Insulin glargin U300 , einem Basalinsulin der nächsten Generation, ist der blutzuckersenkende Effekt erst nach drei bis fünf Tagen zu erkennen. Die Metabolisierung erfolgt wie bei Insulin glargin U100. Vorteil: Insulin glargin U300 demonstrierte bei Typ-1-Diabetes eine stabilere und bessere vorhersagbare Blutzuckerkontrolle im Vergleich zu Insulin glargin U100. Es wurden weniger Glukosefluktuationen und weniger Hypoglykämien beobachtet. Die Studien für die Zulassung in der Pädiatrie laufen derzeit jedoch noch. Insulin detemir erreicht seine langsame Dissoziation durch Albuminbindung. Karges erachtete die geringere Gewichtszunahme und das niedrigere Risiko für Hypoglykämien verglichen mit NPH und Insulin glargin als vorteilhaft. Es sind jedoch höhere Insulindosen nötig als bei Insulin glargin. Unter den pädiatrischen Patienten verwenden 70% Insulin detemir zweimal pro Tag. • Ultra-langwirksame Insulinanaloga sind für Kinder über einem Jahr zugelassen. Aus Kostengründen ist Insulin degludec jedoch zur Zeit in Deutschland nicht auf dem Markt, so die Referentin. Als Vorteile führte sie die Reduktion von Hyperglykämien mit Ketose an. Zudem muss nicht immer zum gleichen Zeitpunkt injiziert werden, denn die Wirkung reicht bis zu 40 Stunden. Es kann auch mit kurzwirksamen Insulinen gemischt werden.
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